Das Handy als Suchtquelle.

Kontakte pflegen, Online-Shopping, Navigation und Aktivität tracken – das Smartphone ist ein echter Alltagshelfer und es gibt unzählige Gründe, weshalb wir es für eine großartige Erfindung halten.  

Hätten Sie jedoch gedacht, dass Sie im Schnitt 88-mal am Tag auf Ihr Handy schauen? Oder täglich knapp 2,5 Stunden vor dem kleinen Bildschirm hängen und in die Welt von Kurzvideos, Nachrichten und Konsumgütern abtauchen?  

Schnell kommt es dazu, dass Personen dieser Reizüberflutung nicht mehr gewachsen sind. Es entwickelt sich eine so starke Angst davor, dass Smartphone nicht dabei zu haben, dass körperliche Beschwerden entstehen. Dieses Phänomen nennt man Nomophobie (No-Mobile-Phone-Phobia) – auf deutsch „Keine-Handy-Angst“. Neben der Angst, die neusten Trends oder Nachrichten zu verpassen, spielt zum Teil auch der sich selbst auferlegte Erwartungsdruck eine Rolle. Man selbst denkt, dass der Gegenüber eine sofortige Antwort erwartet und könnte diesen enttäuschen.  

Weitere Symptome sind innerliche Unruhe, Zittern und Schweißausbrüche. Meist sind Menschen zwischen 20 und 30 Jahren von der Nomophobie betroffen. Häufig steckt hinter dem harmlosen Phänomen ein behandlungsbedürftiges Suchtverhalten. Das neue Krankheitsbild hat jedoch noch keine fundierten Erkenntnisse über die Wirksamkeit verschiedener Behandlungsmöglichkeiten. Da Symptome und Verhalten jedoch parallelen zu anderen Sucht- und Angsterkrankungen aufweisen, ist die dort in der Regel die angewendete kognitive Verhaltenstherapie hilfreich.  

Ziel ist es, zu lernen, wieder für gewisse Zeiten offline und nicht ständig erreichbar zu sein. Somit werden nicht nur persönliche Freiräume geschaffen, sondern es fördert zudem den Stressabbau. Außerdem ist es hilfreich das ständige Multitastking zu beschränken. Diese Tätigkeiten überfordern unser Gehirn, weil wir nicht in der Lage sind, uns auf zwei komplexe Themen gleichzeitig konzentrieren zu können. Wir springen also zwischen verschiedenen Tätigkeiten hin und her – somit wird unsere Leistungsfähigkeit nicht gesteigert, sondern gedrosselt.  

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Veröffentlicht am: 24. August 2023

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